Online Course Video/Audio : Wirkung der Fructose auf unsere Gesundheit Teil 1

Wirkung der Fructose auf unsere Gesundheit Teil 1

Im Allgemeinen wird Fructose auch als Fruchtzucker bezeichnet. Sie ist ein Kohlenhydrat und zählt zur Gruppe der Monosaccharide, ist also bereits ein Einfachzucker. Ein weiteres Monosacharid ist Glucose, die ultimative Energiequelle des Lebens. Fructose und Glucose sehen sich chemisch sehr ähnlich, unterscheiden sich jedoch völlig in der physiologischen Wirkung.

Fructose ist farb- und geruchlos. Sie schmeckt sehr süß, hat eine um 20% höhere Süßkraft als Haushaltszucker (Saccharose- ein Disaccharid aus 50% Glucose und 50% Fructose)  und ist gut wasserlöslich. 1g Fructose liefert wie seine Artgenossen 4,1 kcal.

In natürlicher Form kommt Fructose in Früchten und Honig vor. Eine große Zufuhrquelle ist heute unser Haushaltszucker, der oft versteckt in sehr vielen alltäglichen Lebensmitteln enthalten ist.

Industriell ist Fructose in hoher Menge in HFC-Sirup (HFCS) aus Maisstärke enthalten. HFCS bestehen aus 55 % Fructose, 41 % Glucose, 2 % Maltose und 2 % höherer Saccharide. Viele Erfrischungsgetränke sind mit Fructosesirup angereichert, Auch in vielen Reformhäusern und Supermärkten ist Fructose in kristalliner Form als Zuckerersatz (Süßungsmittel) erhältlich.

Eine sehr relevante Quelle sind pulverförmige Nahrungsergänzungsmittel, die als preisgünstigen Trägerstoff reine isolierte Fructose nutzen.

Durchschnittlich werden heute pro Tag 90 - 100 g Fructose aufgenommen. Vor 50 Jahren war dieser Wert nicht einmal halb so hoch. Günstig ist eine Zufuhr von weniger als 30 g am Tag. Daher sollten Nahrungsmittel mit viel Fructose, egal ob natürlich oder industriell, in Maßen verzehrt werden.

Fructose im Verdauungstrakt

Nachdem es sich bei Fruchtzucker um ein Monosaccharid handelt, gelangt er als solcher auch direkt vom Mund, der Speiseröhre, dem Magen und dem Zwölffingerdarm in den Dünndarm. Er muss nicht erst in weitere Bestandteile zerlegt werden, um ins Blut übertreten zu können.

Der Übergang vom Darmlumen in die Dünndarmzelle und schließlich ins Blut findet anhand von Transportproteinen, den sog. GLUT5 und GLUT2-Transportern statt. Diese sind sozusagen das Fructose-Taxi ohne welches ein Übergang in den Blutkreislauf (Resorption) nicht möglich wäre.

Resorption

Anders als bei Glucose, welche sekundär-aktiv (mit Energieverbrauch) aufgenommen wird, ermöglicht der GLUT5 Transporter einen passiven (ohne Energieaufwand) Transport entlang eines Konzentrationsgradienten.

Die Aufnahme von Fructose findet also niemals vollständig statt. Bei zu hoher Aufnahme besteht daher die Gefahr, dass es zu osmotischer Diarrhoe, sprich Durchfall kommt.

Bereits bei Mengen von 30 - 35 g Fructose (Einmalgabe) ist dies möglich, wobei eine gleichzeitige Aufnahme mit Glukose derartige Probleme mit Aufnahme dieser Menge meist zu verhindern vermag.

Der GLUT5Transporter wird in seiner Arbeit durch Sorbit blockiert, Traubenzucker (Glukose) stimuliert seine Aktivität. Jedes Molekül Traubenzucker ermöglicht einem Molekül Fruchtzucker die Resorption.

Durch Zugabe einer der beiden Stoffe (Sorbit od Traubenzucker) kann man also erheblichen Einfluss auf die Resorption von Fructose nehmen.

Fructose in der Leber

Der Fructosestoffwechsel unterscheidet sich enorm vom Glukosestoffwechsel. Die insulinunabhängige Verstoffwechselung von Fructose erklärt sich dadurch, dass sich der Fructoseumbau eigentlich ausschließlich in der Leber abspielt. Fructose gelangt insulinunabhänig als Erstes in die Leber und muss hier umgebaut werden, damit der Körper sie überhaupt nutzen kann!

Glukose hingegen wird nur zu einem geringen Teil in der Leber verstoffwechselt und wirkt sich daher auf den Blutzuckerspiegel aus mit der Folge einer Insulinsekretion. Jede Körperzelle, vor allem unsere Muskeln können Glucose direkt aus dem Blut aufnehmen und zur Energiegewinnung nutzen – die Leber wird geschont. Zur Aufnahme in die Zellen ist jedoch Insulin notwendig.

Gerade wegen der aufwendigen Verstoffwechselung in der Leber kann Fructose jedoch negative Wirkungen auf den gesamten Stoffwechsel des Körpers haben.

Limitierter Fructoseumbau in der Leber

Das für den Fructoseumbau benötigte Enzym Fruktokinase findet sich eigentlich nur in der Leber. In der Leber wird Fructose phosphoryliert (unter Verbrauch von ATP) und dann je nach Bedarf in die Glykolyse (Energiegewinnung) bzw. in die Glukoneogenese (Herstellung von Glucose) eingeführt. Hohe Mengen Fructose überfordern dieses System und bewirken folgendes:

  • Sie verbrauchen zu viel ATP zur Phosphorylierung (erster Schritt der Frc.-Oxidation) und hindern die Leber somit daran dieses für andere Stoffwechselvorgänge bereitzustellen.
  • Das ATP wird abgebaut – es entstehen daraus Purine – daraus entsteht Harnsäure
  • Harnsäure kann im Übermaß bei empfindlichen Personen Gicht hervorrufen.
  • Harnsäure fördert direkt den Anstieg des Blutdrucks

Abfluss der Zerfallsprodukte

Beim weiteren Abbau von Fruktose entstehen VLDL,  Cholesterine und Triglyceride (Fett). Vor allem der Aufbau von Triglyceriden wird stark gefördert. Sie lagern sich jetzt besonders schnell als Depotfett, aber auch als Fetttröpfchen zwischen den Myofibrillen der Muskulatur an. Zudem bilden sich Fettablagerungen in der Leber und es kommt zum Krankheitsbild der Nicht-Alkoholinduzierten Fettleber und als Folge eine Leberentzündung  (Nichtalkoholische Steatohepatitis). Somit steigt der Körperfettgehalt, der Gehalt an Fett in der Muskulatur und schlussendlich entsteht eine Fettleber.

Unkontrollierte Verstoffwechselung

Das Enzym Phosphofructokinase reguliert eigentlich, wie viel Glukose in weitere Enzympfade gelangt. Fructose geht an diesem Enzym vorbei, wird also quasi unkontrolliert verarbeitet. Zuviel Fruchtzucker fördert erheblich die Produktion von VLDL-Triglyceriden.

Dies erhöht den Körperfettgehalt, und erhöht das VLDL-Niveau im Blut. Das VLDL Niveau im Blutkreislauf ist ein bekannter unabhängiger Risiko-Faktor für Herz Krankheiten z.B. Herzinfarkt.

Es stimmt also, dass Fruchtzucker viel leichter zu Fett konvertiert als Glukose.
Mehr VLDL im Blut führt unweigerlich zu höherer Körperfetteinlagerung in die
Fettzellen und zu Herz-Kreislauf Krankheiten!

 Fazit

Wir haben also gesehen, dass sich Fructose in seiner Resorption, Speicherung und Bereitstellung zur Energieverwendung sehr wohl von anderen Kohlenhydraten unterscheidet. 

Studien belegen diese Annahme – es wurde nachgewiesen, dass ca. 30-40% der resorbierten Fructose zu Triglyceriden umgewandelt wird. Bei Glucose im Vergleich waren es lediglich ca. 2-3% in den einzelnen Designs.

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