Online Course Video/Audio : Wirkung der Fructose auf unsere Gesundheit Teil 2
Wirkung der Fructose auf unsere Gesundheit Teil 2
Fructose und Diabetes mellitus Typ 2
Um es vorweg zu nehmen:
Eine erhöhte Aufnahme von Fructose ist für Diabetiker nicht empfehlenswert, kann Diabetes sogar fördern!
Fruchtzucker in kleinen Mengen ist in Ordnung
Fruchtzucker aus natürlichen Quellen wie z.B. Obst kann in geringer Menge ohne Bedenken konsumiert werden, auch vom Diabetiker und meist auch vom Patient mit einer Abbaustörung. In geringer Menge und aus natürlichen Lebensmitteln kommen die angepriesenen Vorteile des Fruchtzuckers nämlich die insulinabhängige Verstoffwechselung zum Tragen und verschaffen tatsächliche Vorteile, besonders für das Krankheitsbild des Diabetes Typ 2.
.Was geschieht bei Aufnahme großer Mengen Fructose
Fructose und Krankheiten
Die Aufnahme großer Mengen Fructose fördert das Auftreten des metabolischen Syndroms, aus welchem Diabetes Typ 2 resultieren kann. Die ersten Anzeichen wie Bluthochdruck, Übergewicht und Fettstoffwechselstörungen sowie Gicht wurden bereits besprochen.
Unter dem metabolischen Syndrom versteht man das gleichzeitige Auftreten von Übergewicht (Adipositas), Fettstoffwechselstörungen, Bluthochdruck und Insulinresistenz.
Adipositas wird durch hohe Fructosemengen gefördert, da diese die hormonelle Ge-wichtsregulierung beeinflussen. Mit einer Gewichtszunahme wird immer auch das metabolische Syndrom und Diabetes Typ 2 begünstigt.
Zusammengefasst führt die Aufnahme hoher Fruchtzuckermengen zu:
- Hyperinsulinämie (vermehrtes Auftreten von Insulin im Blut)
- Krankhafte Erhöhung der Triglyceride und des LDL-Cholesterin im Blut
- Hyperurikämie (krankhafte Erhöhung der Harnsäure im Blut mit Gichtanfällen)
- Ausbildung einer Fettleber (wurde oben beschrieben)
All diese Entwicklungen erhöhen das Risiko Arteriosklerose und Herz-Kreislauferkrankungen auszubilden.

Obst ist gesund… und kann dick machen:
Starker Verzehr von Fruktose fördert die Neubildung von Fettzellen (Lipogenese) sowie die Einlagerung von Fetten im Fettgewebe und der Leber stärker, als die Aufnahme von Glucose. Es besteht hier ein direkter Zusammenhang zwischen Fruktose-Aufnahme und Körperfettzunahme. Genauer gesagt werden ca. 40% der zugeführten Kalorien aus Fructose zu Fett umgewandelt – bei Glucose sind es lediglich 2-3%.
Mehr und vollere Fettzellen führen wiederum zu mehr Insulinresistenz und verschlimmern daher das Krankheitsbild des Diabetes Typ 2.
Satt… nicht mit Fructose:
Fructose löst zunächst eine weniger starke Insulinproduktion aus als Glucose. Dem Insulin werden jedoch zentral-nervös (über das zentrale Nervensystem) vermittelte Sättigungsfunktionen zugeschrieben, die ausbleiben, wenn eine Insulinproduktion ausbleibt.
Fruktose scheint zudem eine geringere Ausschüttung von Leptin, welches ebenfalls Sättigungssignale bewirkt, zu verursachen. Derartige Effekte könnten nach Ersatz der Glukose durch Fruktose eine endokrine Konstellation mit vergleichsweise geringeren Sättigungssignalen bewirken. Wir essen genug Energie – sind aber dennoch nicht satt und nehmen zu.
Kurzum: Der Austausch von Glucose durch Fructose macht weniger satt!
Insulin, Insulin und noch mehr Insulin:
Aus der zugeführten Fructose wird in der Leber auch Glucose hergestellt. Diese wird wiederum ins Blut abgegeben, wodurch als Reaktion der Insulinspiegel verspätet ansteigt. Zudem werden die gebildeten Fette neben den Fettzellen auch in die Muskelzellen aufgenommen. Diese gewinnen nun einen Teil ihrer Energie aus Fett und benötigen weniger Glucose. Dadurch nehmen die Muskelzellen weniger Glucose aus dem Blut auf und der Blutglucosespiegel steigt an. Daraufhin setzt der Körper noch mehr Insulin frei um dem ansteigenden Blutglucosespiegel entgegen zu wirken. Dieses System wird nun langfristig überfordert und es entsteht eine Insulinresistenz. Diese wird auch durch die Leberentzündung gefördert, da dadurch die Insulinrezeptoren an der Leber verringert werden. Das körpereigene Insulin kann noch schlechter genutzt werden.
Fazit
Die weitere Verwendung von Fructose als Zuckeraustauschstoff in industriell gefertigten Lebensmitteln anstelle von handelsüblicher Saccharose wird aus ernährungsmedizinischer Sicht nicht für sinnvoll gehalten.
Mit dem Ziel der Gewichtsregulierung, Senkung des Körperfettgehaltes sollte der Verzehr von Fructose, vor allem isolierte, deutlich reduziert werden. Auch Obst im Übermaß kann die Gewichtsregulierung erschweren.
Zudem wird nicht empfohlen pulverförmige Nahrungsergänzungsmittel auf Fructosebasis zu verwenden. Allein durch solche Präparate werden leicht 30g und mehr isolierte Fructose täglich zugeführt, zusätzlich zu allen anderen Quellen in der Ernährung. Anstelle dessen sind Produkte auf Basis von Maltodextrin oder Glucose zu empfehlen.